Der erfahrene Behandler orientiert sich am klinischen Erscheinungsbild des Lipödems, wobei insbesondere sowohl die Hüft- aber auch Oberschenkel- und Unterschenkelregion und auch die Oberarme beteiligt sein können. (Siehe Stadieneinteilung weiter unten)
Typisch sind spontane blaue Flecken in Ruhe und auf Druck, eine Schwellungsneigung und eine deutlich reduzierte Lebensqualität, Müdigkeit, depressive Verstimmung, …
Mehrere Misch bzw. Subtypen sind vorhanden. Typisch ist der muffartige Abschluss vor dem Knöchel, selten an den Unterarmen. Die Vorfüße sowie die Hände sind nicht betroffen. Das Stemmer´sche Zeichen ist negativ! Keine Dellung vorhanden.
Genaues Augenmerk wird auf das Fett vor dem Schienbein gelegt. Man spricht von der Lipophobie der Gewebe, dh. unter der Haut wächst kein Fett! Es sind dies bei der Frau das Ohr, das Augenlied, das Brustbein und das Schienbein! Beim Lipödem kommt es zu massiven bis zu 5cm großen Fettanlagerungen über dem Schienbein.
Mit der Impendanzmessung kann man verschiedene Charakteristika bestimmen. In einer Fettanalyse sieht man den Gesamtfettgehalt der Patientin, der die Planung und auch die Kontrolle des Eingriffes erleichtert! Man kann auch das Ausmaß der metabolischen Symptomatik einschätzen (viszerales Fett!). BMI und Grundumsatz sind auchz wichtige Anhaltspunkte für die Therapie und die Kontrolle!
Vor einem Erstgespräch erfolgt die Diagnosestellung sowie der Ausschluss einer begleitenden Venenerkrankung. Bei einer relevanten internistischen Begleiterkrankung werden Kollegen zur Operationsfreigabe beigezogen, in schwerwiegenden Fällen mit fachübergreifenden klinischen Status wird dem Patienten eine stationäre Therapie angeraten.
Die Beseitigung des Lipödemfettes mittels lymphschonender Fettabsaugung geschieht, je nach Fettvolumen, in 2 bis 4 Sitzungen. Diese Eingriffe sollten in etwa 4 wöchigen Abständen erfolgen. In den meisten Fällen (über 90%) ist die Durchführung der Fettabsaugung ambulant möglich.